Filmtipp: Schweigend steht der Wald

Foto: S. Engelke

Wie Du weißt, beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit Persönlichkeitsentwicklung und persönlichen Geschichten. Nicht zuletzt aus der Motivation heraus, meine eigene Geschichte zu entdecken und zu verstehen.

Heute möchte ich Dir einen aktuellen Kinofilm besonders ans Herz legen: „Schweigend steht der Wald“ von Saralisa Volm nach einer Romanvorlage von Wolfram Fleischhauer. Ich habe ihn vor kurzem in unserem kleinen Bramscher Programmkino sehen dürfen.

Familiengeschichten

„Schweigend steht der Wald“ hat viel in mir bewegt. Ich fand ihn so berührend, dass ich am nächsten Morgen noch immer die Bilder des Waldes im Kopf trug. Eigentlich wollte ich einen Facebook-Post schreiben. Im Schreiben spürte ich, wie mich das Thema berührt, und es wurden immer mehr Zeilen.

Krimi, Thriller und Familiendrama

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Foto: S. Engelke

„Schweigend steht der Wald“ (2022) spielt im Oberpfälzer Wald bei Weiden in der Oberpfalz und erzählt die Geschichte der jungen Forstpraktikantin Anja Grimm (Henriette Confurius), die in das Waldstück zurückkehrt, in dem ihr Vater spurlos verschwand. Sie war damals acht Jahre alt.

Des Mordes beschuldigt wird ein kauziger Einzelgänger aus dem Dorf. Wirklich nachgewiesen hat man ihm den Mord nie. Die Geschichte ist eigentlich eine ganz andere, aber ich will auch nicht zu viel spoilern.

Das Stück ist Krimi, Thriller und Familiendrama zugleich. Geprägt ist das bildgewaltige Werk von zwischenmenschlichen Verstrickungen und kollektivem Schweigen. Am Ende geht es um viel, viel mehr, als um den Mord an dem Lehrer aus München.

Bilder des Waldes

Eingebettet ist das Drama in die bewegenden Bilder des Oberpfälzer Waldes. Unheimlich, dunkel und bedrohlich kommt das Dickkicht daher. Ich mag diese düstere Stimmung auf der Leinwand, die mir viel Raum für eigene Gedanken und Assoziationen lässt. Der Wald ist so viel mehr als ein bloßer Schauplatz eines Mordes, in ihm versteckt sich ein großes Geheimnis, für das es schwer ist, die passenden Worte zu finden.

Tiefe Intuition

Die Protagonistin Anja Grimm spielt eine großartige junge Frau, die sich mit den ihr vorgespielten Dorfgeschichten nicht zufrieden gibt und mit ihrem hellen Verstand und ihrer tiefen Intutionen sich auf die Suche nach dem besagten Unausgesprochenen begibt, das sich auf einer Lichtung angelegten Wildblumenwiese verbirgt.

Geschichte der Familie Leybach

Es ist die Geschichte der Familie Leybach und des ganzen Dorfes, die über Jahrzehnte verborgen blieb und nun endlich ans Tageslicht kommt. Ein bewegender Film, den Du Dir unbedingt angsehen solltest!

Was macht es mit uns Menschen, wenn Geschichten sich in uns eingraben und nicht gesehen werden dürfen und wollen? Unsere nicht gesehenen Gefühle bahnen sich ihre Wegen.

Gefangene der Gefühle

Wir alle tragen Geschichten in uns, die gesehen und erzählt werden wollen. Sie drücken auf unsere Seele und machen uns zu Gefangenen.

Mein Appell an Dich: Schau hin, was Deins ist und was Du aus Deinen Verstrickungen mitgenommen hast.

FAZIT: Ein wunderbar berührender Film, der daran erinnert, dass es wichtig und unerlässlich ist, unsere Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Denn sie lebt in uns. Wir dürfen und müssen uns Fragen stellen, wer sind wir und warum sind wir zu dem geworden der wir sind.

 

BEWEG DICH, DANN BEWEGT SICH WAS!

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